9. COMET-Projekte Call ENTSCHEIDUNG
Ende November 2023 wurde das Ergebnis des 9. COMET-Projekte Calls verkündet: Von insgesamt 17 österreichweiten Anträgen werden 8 Projekte zur Förderung genehmigt bzw. von einer internationalen Fachjury empfohlen.
Für den 9. Call stehen damit 10 Mio. EUR an Bundesmittel zur Verfügung.
Die thematischen Schwerpunkte der neu bewilligten COMET-Projekte liegen in den Bereichen Digitalisierung, Lebenswissenschaften, Mobilität, Produktion, Energie und Umwelt.
Die acht geförderten COMET-Projekte im Überblick, wovon 6 mit steirischer Beteiligung sind:
bio-ART - Bio-based and resource-efficient thermosets for demanding applications
Federführung: Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung der Kunststoffe
Beteiligtes Bundesland: Steiermark
Das Projekt beschäftigt sich mit der Herstellung von biobasierten Duromer - Kunststoffen, die nach ihrer Aushärtung durch Erwärmung oder andere Maßnahmen nicht mehr verformt werden können - mit dem Ziel einer Reparierbarkeit bzw. einer stofflichen/biologischen Verwertbarkeit um diese möglichst lange in der Kreislaufwirtschaft zu halten.
ECHODA - Energy Efficient Cooling and Heating of Domestic Appliances
Federführung: Technische Universität Graz, Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme
Beteiligtes Bundesland: Steiermark
Das Projekt konzentriert sich auf die Haushaltsgeräte der Zukunft mit dem Ziel, nachhaltige Konzepte und Systemlösungen zu entwickeln, die eine Energieeinsparung bis zu 20 % im Bereich Kühlen/Gefrieren und bis zu 50 % im Bereich Heizen ermöglichen. Zentrale Bestandteile sind die Nachhaltigkeitsbetrachtungen und die Erforschung von low-cost Wärmepumpen-Systemen für den energieeffizienten Betrieb von Haushaltsgeräten.
„Green Zinc - CO2 Neutral Zero Waste Solution for Zinc Recycling“
Federführung: Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie
Beteiligte Bundesländer: Steiermark, Kärnten, Tirol
Green Zinc Recycling zielt auf die Entwicklung von zukunftsgerechten Lösungen für die nachhaltige und CO2 neutrale Wiederverwertung von zinkhaltigen Reststoffen aus der Metallurgie ab, um zu einer unabhängigeren Versorgung von Österreich und Europa beizutragen. Die kurzfristig umsetzbare Lösung sieht die Verwendung von Biokohle als Ersatz für fossile Kohlenstoffträger in bestehenden Anlagen vor und kann schon innerhalb der Projektlaufzeit zur Anwendung kommen. Eine mittelfristige Lösung besteht darin, existierende Anlagen zur Anwendung der metallothermischen Reduktion zu adaptieren. Der weiterer Lösungsansatz sieht die Verwendung von Wasserstoff als Reduktionsmittel vor. Parallel zu allen Prozessen wird eine Zero-Waste Lösung angestrebt, weshalb die Optimierung und Verwertung der Schlacken in der Baustoffindustrie den zweiten Projektschwerpunkt bildet.
„Hylley - Research into Competitive and Practical Heavy Duty Hydrogen Engines“
Federführung: Technische Universität Graz, Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme
Beteiligte Bundesländer: Steiermark, Tirol
Hylley behandelt den Wasserstoffmotor als klimaneutralen und nachhaltigen Antrieb für schwere Nutzfahrzeuge und Baumaschinen. Der Wasserstoffmotor soll wettbewerbsfähig und praxistauglich gemacht werden, es sollen Forschungsthemen vorangetrieben und Entwicklungsmethoden geschaffen werden. Hylley zeichnet sich durch ein sehr fokussiertes Thema, ausgeprägte Synergien und ein äußerst starkes und kompetentes Konsortium aus. Der Beitrag des Wasserstoffmotors zur Realisierung einer nachhaltigen Mobilität ist im Bereich der Nutzfahrzeuge unverzichtbar.
„N!CA - Digitalisation of Innovative Care Processes to Unburden and Empower Nurses“
Federführung: Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie
Beteiligtes Bundesland: Steiermark
N!CA erforscht, wie Zeit/Bedarf für Pflegedokumentation reduziert, veraltete Prozesse aufgebrochen, Qualität der Pflegedokumentation erhöht, sowie die Lücke zwischen High-Tech Möglichkeiten und „old school" Praxis reduziert werden kann - all das pflege- und patientenzentriert unter Berücksichtigung sozialer, rechtlicher, ethischer und organisatorischer Aspekte.
„ProMetHeus - PROduction and processing of METals for High-performance, Energy Efficiency, environmental protection a. Sustainability“
Federführung: LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen
Beteiligte Bundesländer: Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark
Die metallverarbeitende Industrie braucht nachhaltigere, robustere und effizientere Prozesse. Ein wichtiger Schritt ist dabei die Zusammenführung von Metallkunde und Prozesstechnik mit modernen Methoden der Digitalisierung. Dadurch ist es möglich, neue Prozessrouten zu gestalten, weniger Ausschuss zu generieren, Stillstandzeiten von Anlagen zu minimieren, sowie Recycling oder gar Reuse von Materialien zu steigern.