IHS- und WIFO Sommerprognose 2023
Geringes Wirtschaftswachstum für 2023 prognostiziert
Nach einem realen Wirtschaftswachstum von +4,9 % im Jahr 2022 werden für 2023 +0,5 % (IHS - Institut für Höhere Studien) bzw. +0,3 % (WIFO - Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung) prognostiziert. Für 2024 werden +1,4 % (IHS) bzw. +1,4 % (WIFO) erwartet. Die Erwartungen entsprechen grundsätzlich jenen der letzten Prognose vom März 2023.
Die Arbeitslosenquote soll laut IHS im Jahr 2023 bei 6,5 % und 2024 bei 6,3 % liegen. Das WIFO geht von 6,4 % bzw. 6,1 % aus (2022 waren es 6,3 %). Die unselbstständige Beschäftigung steigt in beiden Jahren:
IHS: +1,1 % für 2023 und 2024
WIFO: +1,0 % in beiden Jahren
Nach einem deutlichen Konjunkturabschwung in der zweiten Hälfte 2022 blieb die Konjunktur bisher sehr verhalten, was sich erst zum Jahreswechsel 2023/2024 hin verbessern sollte.
Die heimische Konjunktur verläuft 2023 zweigeteilt: Einer Rezession in der Industrie stehen Wertschöpfungszuwächse in den Marktdienstleistungen gegenüber.
Einzelne Konjunkturfaktoren im Kurzüberblick
- Entspannung auf den Energiemärkten begünstigt die Konjunktur.
- Die Kerninflation ist hartnäckiger als erwartet. Konsequenz: deutlichere Straffung der Geldpolitik der Notenbanken, wodurch der bevorstehende Konjunkturaufschwung verhalten ausfällt.
- Eine restriktive Fiskalpolitik wirkt bereits in einigen Staaten belastend für die Konjunktur.
- Arbeitsmärkte sind in Europa und den USA weiterhin relativ robust.
- In Österreich dämpft die Konjunkturschwäche den Beschäftigungsaufbau. Da das Arbeitskräfteangebot weiter wächst, steigt 2023 die Arbeitslosigkeit.
- Die hartnäckige Inflation dämpft den privaten Konsum.
- Die Sachgütererzeugung und damit eng verflochtene Sektoren befinden sich bereits in einer Rezession.
- Bauinvestitionen schrumpfen nach 2022 auch 2023 und 2024 weiter.
- Der Tourismus erholt sich durch Nachfrage aus dem Ausland, 2024 steigt die Inlandsnachfrage.
- Obwohl der deutliche Rückgang der Energiepreise die Teuerung dämpft, steigt die Kerninflation zunächst weiter an.
- Vorlaufindikatoren deuten jedoch auf eine Abschwächung des Preisauftriebs im Prognosezeitraum. Problem: die Kerninflation bleibt hoch. Verbraucherpreisindex, VPI, laut IHS +7,5 %, laut WIFO +7,5 % für 2023 und für 2024 laut IHS +4,0 %, laut WIFO +3,8 %.
- Konjunkturelle Abwärtsrisiken ergeben sich vor allem aus dem internationalen Umfeld.
Weitere Details zur Sommerprognose des IHS und des WIFO finden Sie in den jeweiligen Presseaussendungen:
Weiterführende Links:
Der Standard: https://www.derstandard.at/story/3000000176652/wirtschaft
Kleine Zeitung: https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/6302297/WifoIHS_Inflation-bleibt-hoch_Hoehere-Zinsen-und-hohe
Die Presse: https: //www.diepresse.com/13436112/steigende-realloehne-treiben-lohnstueckkosten-so-stark-wie-seit-30-jahren-nicht-mehr?from=rss
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