Sommerprognose für europäische Wirtschaft
Die europäische Kommission (EK) hat am 14.7.2022 ihre Sommerprognose für die europäische Wirtschaft für die Jahre 2022 und 2023 präsentiert. Insbesondere Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wirkt sich weiterhin negativ auf die EU-Wirtschaft und damit auch Österreich aus. So hat die EK ihre Wirtschaftsaussichten im Vergleich zur Frühjahrsprognose nach unten revidiert und sieht in den Ländern der EU und auch in Österreich weniger Wachstum und eine höhere Inflation.
Das Wirtschaftswachstum in der EU wird 2022 +2,7 % und 2023 +1,5 % betragen. Die Eurozone wird +2,6 % bzw. +1,4 % zulegen können. Für Österreich werden +3,7 % und +1,5 % im nächsten Jahr erwartet. Alle Einschätzungen liegen deutlich unter jenen der Frühjahrsprognose, die am 16.Mai 2022 präsentiert wurde.
Die Teuerung dürfte in der EU heuer +8,3 % und nächstes Jahr +4,6 % betragen. Für die Eurozone werden +7,6 % und +4,0 % erwartet. In Österreich werden die Konsumentenpreissteigerungen im Jahr 2022 durchschnittlich bei +7,4 % liegen und sich 2023 nur leicht auf +4,4 % abschwächen.
Die Arbeitsmärkte sind hingegen weiterhin stabil und werden es auch in Zukunft sein. Das Wirtschaftswachstum werde durch die Normalisierung im Dienstleistungsbereich sowie im Tourismus unterstützt, heißt es in der Prognose. Am Arbeitsmarkt werde der Fachkräftemangel immer stärker und bremse die Wachstumsdynamik ein.
Für Deutschland - dem wichtigsten Handelspartner Österreichs - erwartet die EK 2022 eine Teuerungsrate von +7,9 % und für 2023 von +4,8 %. Das Wirtschaftswachstum für dieses Jahr beträgt +1,4 %. Für 2023 wird ein Zuwachs von +1,3 % erwartet. Beide Werte liegen deutlich unter jenen der Frühjahrsprognose (+1,6 % und +2,4 %).
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni begründete die deutlich pessimistischere Inflationsprognose unter anderem mit den eingeschränkten Gaslieferungen aus Russland und den gestiegenen Energiepreisen. Viele der negativen Risiken im Zusammenhang mit der Frühjahrsprognose seien eingetreten.
Weitere Details entnehmen Sie bitte den folgenden Tabellen:
EU-Sommerprognose 2022/2023
BIP-Wachstum real zum Vorjahr in Prozen
EU-Sommerprognose - Inflation 2022/2023
zum Vorjahr in Prozent
Presseaussendung der Europäischen Kommission: Summer 2022 Economic Forecast: Russia"s war worsens the outlook (europa.eu)
KONTAKT
Ing. Mag. Raimund Kurzmann
Wirtschafts- und regionalpolitische Stellungnahmen und Berichte, Evaluierungen, WIBIS, Wirtschaftsbericht
Tel.: +43 (0)316 877-3124
Fax: +43 (0)316 877-3129
Mail: raimund.kurzmann@stmk.gv.at