Gläserne Fabriken als Publikumsmagnet: Erfolgsbilanz nach 5 Jahren „Erlebniswelt Wirtschaft“!

Graz, 19. Oktober 2015 - Vor fünf Jahren hat Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann die „Erlebniswelt Wirtschaft" gestartet. Im Rahmen des Projektes öffnen sich steirische Unternehmen und ermöglichen Interessierten in Form von Erlebnistouren, Produktionsabläufe hautnah zu erleben. Die Bilanz kann sich sehen lassen: mehr als 1,7 Millionen Besucherinnen und Besucher nutzten bisher die Möglichkeit, hinter die Kulissen der steirischen Wirtschaft zu blicken. „Die Entwicklung der Erlebniswelt Wirtschaft ist eine Erfolgsgeschichte und zeigt, dass es richtig war, die Unternehmen zu motivieren, sich zu öffnen", so Landesrat Buchmann. Rechtzeitig zum 5 Jahres-Jubiläum wurde das 50. Unternehmen mit dem Gütesiegel „Erlebniswelt Wirtschaft" ausgezeichnet.
Die Bandbreite der teilnehmenden Unternehmen reicht von klassischen Familienbetrieben bis hin zu großen Unternehmen, die zu den Weltmarktführern zählen. „Erlebniswelt Wirtschaft zeigt, wie vielfältig die Wirtschaft in der Steiermark ist", so Buchmann, der durch das Projekt einen Gewinn für beide Seiten sieht: „Die Besucherinnen und Besucher erleben den unternehmerischen Spirit steirischer Unternehmen, ihre Innovationskraft und ihr kreatives Schaffen. Insbesondere junge Menschen sehen, welche spannenden Arbeits- und Ausbildungsplätze es in ihrer unmittelbaren Umgebung gibt. Für die Unternehmen bietet Erlebniswelt Wirtschaft wiederum die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und dadurch Mitarbeiter zu gewinnen."
Investitionen von 15,7 Millionen Euro
Das große Interesse der Unternehmen, an dem Projekt teilzunehmen, zeigt sich auch an den Investitionen, die von den 50. Mitgliedsbetrieben in den Aufbau der Erlebnistouren getätigt wurden. „Bis heute haben die Erlebniswelt Wirtschaft Unternehmen insgesamt 15,7 Millionen Euro in die Konzeption und Realisierung der Erlebniswelten investiert", so Buchmann. Die Steirische Wirtschaftsförderung hat diese Investitionen mit insgesamt 3,6 Millionen Euro gefördert.
Vernetzung mit der Kreativwirtschaft
Die Creative Industries Styria (CIS) ist als Projektmanagerin für die Organisation zuständig. Sie vernetzt die Betriebe mit Unternehmen aus der Kreativwirtschaft, die die Erlebnistouren gemeinsam kreieren. „Mit dem Netzwerk der Creative Industries entstehen sinnvolle Kooperationen und Synergien, die für alle Beteiligten hohen Benefit ermöglichen", unterstreicht CIS-Geschäftsführer Mag. Eberhard Schrempf.
Eine der ersten „Kreativen", die eine Erlebnistour für ein steirisches Unternehmen im Rahmen des Projektes umsetzte, ist Stefanie Schöffmann von look! design. Im Jahr 2011 hat sie die Erlebnistour beim Logistikkonzern Knapp in Hart bei Graz konzipiert und seitdem vier weitere Betriebe im Projekt betreut. Seit dem Beginn hat sich viel verändert, sagt sie: „Das Verständnis, warum man als Unternehmen so ein Führungskonzept braucht und dass es ein weiterer Marketingkanal ist, muss man nicht mehr erklären. Nach fünf Jahren ,Erlebniswelt Wirtschaft‘ ist dieses Bewusstsein in den Betrieben bereits vorhanden."
Vor allem Betriebe in den Regionen haben diese zusätzliche Chance für sich entdeckt und nutzen sie intensiv. Unternehmerin Luise Köfer von Vinoble Cosmetics (seit 2014 Teil der „Erlebniswelt Wirtschaft") unterstreicht: „Für unser sehr junges Unternehmen mit einem Standort abseits der Ballungszentren ist die Kooperation eine gelungene Möglichkeit, sowohl die Menschen in der Region als auch in der gesamten Steiermark auf uns aufmerksam zu machen. Im Marketingbereich erfahren wir hier eine große Unterstützung."
In vielen Fällen lautet die Zielsetzung und der Auftrag an die Agentur, dass mit der Erlebnistour speziell künftige Mitarbeiter angesprochen werden sollen. Sabine Friedrich von der IWK Beratungs GmbH hat bereits im Kreativteam von neun „Erlebniswelten" mitgearbeitet: „Es ergibt sich eine Win-win-Situation auf vielen Ebenen: die Betriebe können Tür und Tor öffnen, nicht nur für Kunden und Partner. Sie erreichen mit der professionellen Gestaltung der Unternehmensrundgänge auch andere Zielgruppen wie potenzielle Mitarbeiter oder andere Multiplikatoren wie Anrainer oder Pensionisten und die Kreativwirtschaft wird durch die Vernetzung ebenso belebt."
Zitate von „Pionieren"
„Die Erlebniswelt Wirtschaft ist ein Meilenstein, um den Betrieb der breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren und ermöglicht interessierten Personen einen geordneten Zugang zum Werk. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen der vielen in- und ausländischen Besucher bestärken uns darin, auch weiterhin unsere Tore geöffnet zu halten", so Günter Kohlmayr, Geschäftsführer Lafarge Zementwerke vom Werk Retznei.
„Der Bekanntheitsgrad der KWB konnte in der Region weiter gesteigert werden und unsere Besucherinnen und Besucher schätzen vor allem die Transparenz. Bei Führungen werden wir oft auf unser Betriebsklima angesprochen, ganz nach dem Motto: Wenn mein Enkerl einmal fertig gelernt hat, muss es sich unbedingt bei euch bewerben!", freu sich Erwin Stubenschrott, Geschäftsführer KWB Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH.
„Bereits im Jahre 1993 haben wir unseren Betrieb für Besucher geöffnet und eine der ersten gläsernen Manufakturen gebaut. Wir sind sehr froh, seit fünf Jahren zusätzlich durch die ,Erlebniswelt Wirtschaft‘ Unterstützung zu bekommen. Sie trägt dazu bei, unseren Bekanntheitsgrad als Ausflugsziel zu steigern", betont Alois Gölles von der Manufaktur Gölles.