Perfekte Antriebe für die Autos der Zukunft kommen aus Graz
VIRTUAL VEHICLE und AVL revolutionieren Fahrzeugentwicklung

Graz, 6. Mai 2015 - Vom neuen Antrieb bis zum automatisierten Fahren - in Graz entwickelt das Forschungszentrum VIRTUAL VEHICLE wegweisende Technologien für das Fahrzeug der Zukunft. In zahlreichen Forschungsbereichen ist die Steiermark weltweit eines der wichtigsten Zentren für die Fahrzeugentwicklung. Das zeitigt auch Erfolge auf dem Weltmarkt und stärkt die lokale Industrie. Dabei lautet die Devise der Grazer Forscher "Science2Market".
Die Welt der Mobilität wird immer vielfältiger und komplexer. Das betrifft besonders die Antriebstechnik. So gesellen sich im Automobilbereich zu den auf immer höhere Effizienz getrimmten Verbrennungsmotoren vermehrt elektrische Antriebe. Besonders Hybridfahrzeuge mit verschiedensten Antriebskonfigurationen stellen für Entwickler zunehmend komplexe Aufgaben dar. Zugleich fordert der Automobil-Markt immer rascher neue Modelle. Im Wettbewerb um die besten und innovativsten Fahrzeuge bieten Simulationsmodelle eine nicht mehr wegzudenkende Hilfe. Teils kann in der Konstruktionsphase schon gänzlich auf den Einsatz teurer Prototypen und Tests mit realen Bauteilen verzichtet werden.
Das VIRTUAL VEHICLE, Österreichs größtes K2-Forschungszentrum mit über 200 Mitarbeitern und mehr als 150 Partnern weltweit, beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit virtuellen Modellen und neuen Methoden der Fahrzeugentwicklung. Diese Bereiche sind weltweit enorm gefragt. Und genau jene Entwicklungskooperationen, die das VIRTUAL VEHICLE beispielsweise mit der TU Graz und lokalen Industrieunternehmen des steirischen Autoclusters ACstyria wie beispielsweise AVL List oder Magna Steyr eingeht, führen dazu, dass heimisches Know-how erfolgreich am Weltmarkt industrialisiert und vermarktet wird. Damit bleibt Wertschöpfung in Österreich und der Steiermark.
„Das Kompetenzzentrum VIRTUAL VEHICLE prägt durch seine Forschungsprojekte die Zukunft der Mobilität wesentlich mit und trägt mit seinen Partnern dazu bei, dass die Steiermark zu den innovativsten Regionen in Europa gehört. Die Entwicklung der Co-Simulationsplattform ICOS und die Kooperation mit AVL ist ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Das stärkt den Wirtschaftsstandort Steiermark, sichert Arbeitsplätze und macht die Steiermark für internationale Unternehmen und Spitzenforscher attraktiv!", erklärt Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann.
Erfolgsstory ICOS
AVL und VIRTUAL VEHICLE unterzeichnen eine Forschungs- und Entwicklungspartnerschaft zur Weiterentwicklung, Industrialisierung und weltweitem Vertrieb der Technologie ICOS (Independent Co-Simulation), welche am VIRTUAL VEHICLE entstanden ist. Das VIRTUAL VEHICLE wird diese Technologie in enger Zusammenarbeit mit AVL und anderen Industriepartnern weiter entwickeln. AVL übernimmt die Industrialisierung und den weltweiten exklusiven Vertrieb der Technologie im Rahmen der AVL „Integrated Open Development Platform" (IODP).
Mit dieser Integrated Open Development Platform hat AVL eine Lösung geschaffen einen virtuellen Integrationsprozess im Gesamtfahrzeug stufenweise umzusetzen, um so der wachsenden Notwendigkeit für frühe funktionale Integration gerecht zu werden. Jede Komponente kann virtuell oder real zu einem kombiniert virtuell-realen Prototypen zusammengebaut werden und in jeder Entwicklungsumgebung entlang des gesamten Prozesses getestet werden. "Der stetig steigenden Komplexität, mit der die Automobilbranche heutzutage konfrontiert ist, müssen wir mit Integration, Konnektivität und Durchgängigkeit begegnen. ICOS ist ein wichtiger Schritt in Richtung dieses Ziels und es freut mich sehr, ICOS nun auch zu industrialisieren und in Kundenanwendungen zu integrieren", erklärt Dr. Wolfgang Puntigam, Head of Integrated Open Development Platform bei der AVL List GmbH.
Der Experte für Simulationen war schon am Anfang seiner Karriere als Forscher am VIRTUAL VEHICLE intensiv mit der frühen Entwicklung von ICOS von 2004 bis 2007 beschäftigt. Danach ging es in leitenden Funktionen bei AUDI auch um virtuelle Modelle und Simulationen um seit kurzem wieder in Graz bei AVL LIST zu arbeiten. "An der Laufbahn von Wolfgang Puntigam vom Fahrzeugtechnik Studium an der FH Joanneum über das Doktorat an der TU Graz und den Stationen VIRTUAL VEHICLE, AUDI und jetzt AVL zeigt sich auch, dass das Ausbildungskonzept an den Forschungszentren ausgezeichnet funktioniert", freut sich Prof. Hermann Steffan, wissenschaftlicher Leiter des VIRTUAL VEHICLE. Das klare Ziel des Forschungszentrums ist es, mit wissenschaftlichen und industriellen Partnern Systeme für den Markt zu entwickeln. ICOS wurde beispielsweise bereits bei BMW zur Entwicklung von Assistenzsystemen für automatisiertes Bremsen eingesetzt. Mittlerweile wird das neue Bremssystem von BMW schon in Serie produziert.
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