Delegationsreise zu Pharma-Weltkonzern stärkt steirische Unternehmen
Delegationsreise des Humantechnologie-Clusters zu Boehringer Ingelheim zeigt einmal mehr: Steirische Unternehmen zählen weltweit zu den Innovationsführern.

Graz, 19. März 2015 - Delegationsreisen von Unternehmen des steirischen Humantechnologie- Clusters zu Weltkonzernen haben bereits Tradition. In den vergangenen Tagen besuchte eine hochrangige Wirtschaftsdelegation den weltweit größten Forschungs- und Entwicklungsstandort von Boehringer Ingelheim im oberschwäbischen Biberach an der Riss. 15 Mitgliedsunternehmen des Clusters präsentierten rund 30 Entscheidern des Weltkonzerns innovative Produkte und Dienstleistungen aus der Steiermark.
„Die Delegationsreise war eine hervorragende Möglichkeit, den Verantwortlichen von Boehringer Ingelheim zu zeigen, wie viel Innovationskraft und Know-how in den steirischen Humantechnologie-Unternehmen steckt. Ich bin optimistisch, dass sich daraus konkrete Kooperationen heimischer Unternehmen mit Boehringer Ingelheim ergeben, durch die Wertschöpfung für die Steiermark entstehen und bestehende Arbeitsplätze abgesichert sowie neue geschaffen werden können", so Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann.
Cluster-Geschäftsführer Dr. Johann Harer zu seinen Erfahrungen: „Diese Delegationsreise am 18. und 19. März dieses Jahres hat gezeigt, dass es sehr wichtig ist, auch jenen Unternehmern, die noch in keinem direkten Kontakt zu den Entscheidern eines Weltkonzerns stehen, das direkte, persönliche Gespräch zu ermöglichen. Für diese Möglichkeit möchten wir uns auch bei der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim sehr herzlich bedanken!"
Christoph Boehringer, Mitglied des Gesellschafterausschusses des Familienunternehmens Boehringer Ingelheim, betont „das konzentrierte und professionelle Klima, das während der zwei Tage herrschte. Für uns boten die Präsentationen des Standortes Steiermark und der Unternehmen einen guten Überblick über eine der Zukunftsregionen Europas. Wir schätzen es sehr, dass sich eine solche Region auch aktiv um den Kontakt mit einem Unternehmen wie dem unseren bemüht."
Stefan Rinn, Vorsitzender der Geschäftsführung der Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH, war erfreut über die „äußerst professionell vorbereiteten und organisierten B-to-B-Meetings mit interessanten Produkten und Dienstleistungen der Unternehmen und Forschungszentren aus der Steiermark. Die Führungskräfte und Entscheider unseres Hauses haben dieses starke Signal eines innovativen Standortes sehr gut aufgenommen."
Innovationen für den Weltmarkt
Das präsentierte Technologiespektrum der Cluster-Organisationen ist breit:
• Das acib präsentierte neue Denkansätze für die biotechnologische Produktion. Schwerpunkte sind die Biokatalyse - die umweltfreundliche Herstellung spezieller Wirkstoffe - sowie die synthetische Biologie, bei der es um neue Stoffwechselwege für Mikroorganismen geht, mit denen sonst kaum verfügbare, wichtige Naturprodukte in großen Mengen herstellbar sind. Das acib hat soeben eine neue Technologie mit Boehringer Ingelheim zur Umsetzung gebracht - ein neues, auf Mikropartikeln basierendes Verfahren zum Reinigen hochwertiger Pharmazeutika.
• Das Health & Environment Department des AIT Austrian Institute of Technology präsentierte umfassende, lösungsangewandte Dienstleistungen und Verfahren für therapiebegleitende Diagnostik sowie bioinformatische Analysekonzepte zur Bewertung von Omics-Technologien.
• Die CBmed GmbH präsentierte ihre Aktivitäten, Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich der medizinischen Biomarkerforschung, fokussiert auf Krebs, Stoffwechsel und Entzündungen. CBmed integriert Spitzentechnologien mit internationalem und interdisziplinärem Know-how in die klinische Forschung. Gemeinsam mit wissenschaftlichen und industriellen Partnern fördert CBmed die Entwicklung von Lösungen und Produkten für die Patientenversorgung und Heilung.
• Die G.L. Pharma GmbH erörterte im Rahmen der Delegationsreise Kooperations- Möglichkeiten mit Boehringer Ingelheim im Bereich der Arzneimittelentwicklung sowie in weiterer Linie auch der Vermarktung und lotete mögliche Synergien aus.
• HEALTH, das Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften von JOANNEUM RESEARCH, stellte eine neue minimal-invasive Methode zur Probennahme vor. In Kombination mit den neuesten bioanalytischen Messtechniken (LC/MS, mulitplex assays), die direkt bei HEALTH zur Verfügung stehen, kann diese Methode in der Forschung und Entwicklung von Pharmazeutika verwendet werden.
• Das Institut MATERIALS der JOANNEUM RESEARCH präsentierte modernste Mikro- und Nanotechnologien für die Realisierung von Lab-on-Chip-Systemen sowie innovative Sensorlösungen für die Prozesssteuerung. Die Durchführung von bioanalytischen Tests in miniaturisierten, sogenannten Lab-on-Chip-Systemen gewinnt mittlerweile auch im Bereich der Entwicklung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe immer stärker an Bedeutung. Die zuverlässige, kontinuierliche Messung wichtiger Prozessparameter unter Verwendung neuester Sensortechnologien ist dagegen eine wesentliche Voraussetzung für die Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen und Formulierungen.
• Das Know-Center präsentierte im Rahmen der Lieferantentage, wie die Analyse großer Datenmengen die Wertschöpfung in Forschung, Entwicklung und Produktion steigert und wie Wissenstechnologie die Leistungsträger im Unternehmen beim Umgang mit neuen Herausforderungen unterstützt.
• Die Microinnova Engineering präsentierte, wie durch Prozess-Intensivierung Prozesszeiten für die Synthese und die Formulierung um eine Zehnerpotenz gesenkt werden konnten. Dabei stieg die Prozessfähigkeit und die Sicherheit dieser Verfahren massiv an. Das Prozesswissen konnte durch die Verwendung von Quality-by-Design massiv erhöht werden. Teilweise konnten sogar bisher unmögliche Verfahren zum Beispiel durch Flow-Miniplants realisiert werden.
• Die Medizinische Universität Graz präsentierte die Biobank Graz als zentrale Service- Einrichtung mit folgenden Dienstleistungen: Als größte akademische Biobank Europas wird angeboten, durch eine Kooperation die Entwicklung von Biomarkern, Diagnostika und Medikamenten durch den gezielten Einsatz der Proben und Daten entscheidend zu verbessern. Die große Zahl an hochqualitativen Proben, oft auch mit longitudinalen Daten, ermöglicht eine genaue Ausrichtung und Überprüfung der Ansätze in der personalisierten Medizin. Zudem wurden für Pharmaunternehmen relevante Technologien und Erfindungen vorgestellt, wie die Plazentaperfusion, ein einzigartiges System, mit dem getestet werden kann, ob Substanzen in der Schwangerschaft auf den kindlichen Kreislauf übergehen bzw. die Plazenta geschädigt wird. Weiters wurde eine Technologieplattform präsentiert, mit der im Hochdurchsatz die Funktionalität von Substanzen analysiert werden kann und wofür von der Medizinischen Universität Graz Protokolle nach Kundenwünschen maßgeschneidert werden können.
• METEKA ist einer der führenden Anbieter von Systemlösungen zur Dekontamination von infektiösen Abfällen und Abwässern und präsentierte die MEDISTER-Geräte, die direkt am Ort der Entstehung der infektiösen Materialien eingesetzt werden - ein wesentlicher Beitrag zur Infektionsprävention.
• PAYER Medical präsentierte sich als kompetenter Partner für die Fertigung innovativer Medizinprodukte. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung und Herstellung von Systemkomponenten, Geräten sowie Verbrauchsmaterialien für die Bereiche In-Vitro-Diagnostik und Homecare-Diagnostik.
• piCHEM stellte seine 22-jährige Expertise in der kundenspezifischen Peptidsynthese, der GMP-Produktion wie auch seine Konjugations- und Fluoreszenztechnologie vor. piCHEM ist Entwicklungspartner vor allem von Produkten für die präklinischen und klinischen Studien inklusive Methodenvalidierung und Stabilitätsstudien.
• Das RCPE präsentierte seine Forschungsaktivitäten im Bereich der kontinuierlichen Herstellungsverfahren, kombiniert mit modernen Verfahren zur Prozessüberwachung. Indem (bisher aufgeteilte) Prozessschritte in einem einzigen Prozess zusammengeführt werden, werden Schnittstellen minimiert, wodurch Zeit und Kosten gespart werden. Einen weiteren Forschungsbereich bildet die Simulation von Produktionsprozessen von Medikamenten. Mit der vom Zentrum entwickelten Simulationssoftware XPS gelingt es bspw., eine breite Palette an simulationsgestützten Testläufen mit unterschiedlichen Stoffen und Produkten durchzuführen.
• Die Firma VelaLabs bot im Rahmen der Delegationsreise bei Boehringer Ingelheim folgende Dienstleistung an: Charakterisierung von Biopharmazeutika und Biosimilars mit Schwerpunkt auf zell-basierten Methoden.
Boehringer Ingelheim - Familienunternehmen mit weltweitem Erfolg
Boehringer Ingelheim ist ein unabhängiges, forschendes und produzierendes pharmazeutisches Unternehmen. Das Familienunternehmen mit Stammsitz in Ingelheim zählt weltweit zu den zwanzig größten forschenden Pharmaunternehmen. Mit Hauptsitz in Ingelheim, Deutschland, ist Boehringer Ingelheim weltweit mit 142 verbundenen Unternehmen vertreten und beschäftigt insgesamt mehr als 47.400 Mitarbeiter. Am Standort Deutschland sind insgesamt 13.905 Mitarbeiter tätig, 794 Mitarbeiter in der Unternehmenszentrale und 688 Auszubildende inbegriffen. Die Schwerpunkte des 1885 gegründeten Unternehmens in Familienbesitz liegen in der Forschung, Entwicklung, Produktion sowie im Marketing neuer Medikamente mit hohem therapeutischem Nutzen für die Humanmedizin sowie die Tiergesundheit. Am weltweit größten Forschungs- und Entwicklungsstandort im oberschwäbischen Biberach an der Riss, dem High- Tech-Standort für Forschung, Entwicklung, Medizin und Biotechnologie, sind derzeit rund 5.242 Mitarbeiter inklusive 276 Auszubildende bei der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG beschäftigt. Weitere Infos: https://www.boehringer-ingelheim.de
Human.technology Styria GmbH (HTS)
Ende 2004 fiel der Startschuss für den Humantechnologie-Cluster. Im April 2005 wurde die Strategie in Form der „Declaration of Graz" präsentiert. Mittlerweile zählt der Cluster 83 Mitglieder. Gesellschafter des Clusters sind die SFG/Innofinanz - Steiermärkische Forschungs- und Entwicklungsförderungs GmbH, JOANNEUM RESEARCH Forschungs GmbH, Medizinische Universität Graz, Roche Diagnostics Graz GmbH, Neuroth AG, VTU-Engineering GmbH, Zeta Holding GmbH. Innerhalb von neun Jahren ist es gelungen, sich als Global Player einen Namen zu machen und die Steiermark international als Standort höchst entwickelter Ingenieurs- und Biowissenschaften zu etablieren. Darauf aufbauend wurden drei „strategische Korridore" in die Zukunft entwickelt: „Pharmazeutische Verfahrens-, Prozess- und Produktionstechnologie", „Biomedizinische Sensortechnologie & Biomechanik" sowie „Biobank & Biomarkertechnologie". Im gesamten Stärkefeld werden mit rund 14.800 Beschäftigten rund 2,9 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Weitere Infos: http://www.humantechnology.at
Ende 2004 fiel der Startschuss für den Humantechnologie-Cluster. Im April 2005 wurde die Strategie in Form der „Declaration of Graz" präsentiert. Mittlerweile zählt der Cluster 83 Mitglieder. Gesellschafter des Clusters sind die SFG/Innofinanz - Steiermärkische Forschungs- und Entwicklungsförderungs GmbH, JOANNEUM RESEARCH Forschungs GmbH, Medizinische Universität Graz, Roche Diagnostics Graz GmbH, Neuroth AG, VTU-Engineering GmbH, Zeta Holding GmbH. Innerhalb von neun Jahren ist es gelungen, sich als Global Player einen Namen zu machen und die Steiermark international als Standort höchst entwickelter Ingenieurs- und Biowissenschaften zu etablieren. Darauf aufbauend wurden drei „strategische Korridore" in die Zukunft entwickelt: „Pharmazeutische Verfahrens-, Prozess- und Produktionstechnologie", „Biomedizinische Sensortechnologie & Biomechanik" sowie „Biobank & Biomarkertechnologie". Im gesamten Stärkefeld werden mit rund 14.800 Beschäftigten rund 2,9 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Weitere Infos: http://www.humantechnology.at