Steirische Wirtschaftsförderung NEU: Innovation in der SFG schafft mehr Spielraum für Wachstum und Beschäftigung


Graz, 30.09.2014 - Als erstes Unternehmen im landesnahen Bereich hat die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG eine echte Strukturreform umgesetzt und fusioniert zum 1. Oktober 2014 ihre vier Teilgesellschaften zur neuen SFG. Damit werden jährlich mehr als zwei Millionen Euro eingespart, die wieder den heimischen Unternehmen zu Gute kommen. „Die Zusammenführung der Wirtschaftsförderung in einer Gesellschaft ist ein wichtiger Reformschritt, der Vorbildwirkung hat. Die frei werdenden Mittel werden wir für Wachstumsprojekte steirischer Unternehmen und damit für Arbeitsplätze einsetzen", freut sich Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann.
Die Wirtschaftsförderung war in der Steiermark bislang auf vier Gesellschaften aufgeteilt: Die SFG (Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft) war für Förderungen, die Wirtschaftsentwicklung und die Bewusstseinsbildung verantwortlich, die IF (Innofinanz - Steiermärkische Forschungs- und Entwicklungsförderungsgesellschaft) gestaltete und verwaltete die Immobilien und Impulszentren, die Aufgabe der StBFG (Steirische Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft) war das Beteiligungsgeschäft und die STUG (Steirische Umstrukturierungsgesellschaft) führte Sanierungsfälle durch.
Aus 4 mach 1!
Nach einem Prozess, der sich über 18 Monate erstreckte, ist nun die Fusionierung aller vier Gesellschaften abgeschlossen: Mit 1. Oktober 2014 sind alle Wirtschaftsförderungs-Agenden in der SFG konzentriert. Die größten Herausforderungen dabei waren die bestehenden Beteiligungen an Firmen, die Anteilsverknüpfungen mit der heimischen Bankenlandschaft und die möglichst nahtlose Übernahme der Immobilien aus der Innofinanz.
„Wir haben im Wirtschaftsressort bereits die Förderungsprogramme fokussiert und Personal reduziert. Mit der Fusion setzen wir die Reformen konsequent fort und beweisen einmal mehr, dass wir auch bei schwierigen internen Aufgaben Grenzen überschreiten können, wie es sich für eine ,region unlimited' gehört", so Buchmann.
Minus 20 Prozent beim Personal: Weniger Köpfe, gewohnte Service-Qualität
Der Weg zu einer schlanken Wirtschaftsförderung wurde bereits unmittelbar nach der letzten Landtagswahl eingeschlagen: Durch natürliche Abgänge und kluge Neustrukturierungen konnte die MitarbeiterInnen-Anzahl von ursprünglich 84 sukzessive gesenkt werden. Mit 1. Oktober startet die neue SFG mit 69 MitarbeiterInnen. Bis Ende kommenden Jahres will man bei der Idealbesetzung von 66 MitarbeiterInnen (Basis: Vollzeit-Äquivalent) angekommen sein.
„Die SFG als operativer Arm des Wirtschaftsressorts geht damit um 20 Prozent schlanker, aber umso schlagkräftiger in die Zukunft", so SFG- Geschäftsführer Burghard Kaltenbeck.
Neues Management-Board
Effizienz beginnt aber nicht nur im, sondern auch beim Kopf: Statt bisher acht (in den vier Gesellschaften) wird es künftig nur noch eine Geschäftsführungsposition in der SFG geben. An der Seite von Burghard Kaltenbeck ergänzen Gerlinde Siml und Gerd Holzschlag als Prokuristen das Management-Board. Beide kommen aus dem Haus SFG, Siml zeichnete bislang für das Förderungsmanagement verantwortlich, Holzschlag hatte die Cluster- und Standort-Agenden inne.
Fusion rechnet sich in wenigen Monaten
Mit der Reform spart die neue SFG jährlich mehr als zwei Millionen Euro ein. Eine Million durch die Strukturveränderung und eine weitere Million aus den Clustern und Netzwerken, die aber durch höhere Beiträge der Unternehmen kompensiert wird. Die Fusion der vier Gesellschaften schlägt übrigens mit weniger als 200.000 Euro an Vertrags- und Beratungskosten zu Buche. „Eine Summe, die sich in wenigen Monaten amortisiert hat", wie Kaltenbeck vorrechnet.
Nach der Struktur- folgt die Aufgabenreform: Verbreiterung der Innovations- und Exportspitze
Hand in Hand mit der Struktur- geht auch eine Aufgabenreform in der SFG: Der Fokus liegt in Zukunft noch stärker auf der Unterstützung der Innovations- und Exportkraft der heimischen Unternehmen. „Die Steiermark zählt schon jetzt zu den innovativsten Regionen in Europa. Diese Spitzenposition wollen wir weiter ausbauen, damit bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden können", so Landesrat Buchmann.
Deshalb wird der Innovationsaspekt künftig noch stärker zum Schlüssel für Förderungsgelder: Steirische Großunternehmen werden ab sofort nur noch dann unterstützt, wenn sie hochinnovative oder besonders standortrelevante Projekte umsetzen. Auch im Gründungsbereich fließen Förderungs- gelder nur noch für gänzlich neue Geschäftsideen.
KMU- und regionale Förderungen bleiben unangetastet
Den Klein- und Mittelbetrieben, die das Rückgrat der steirischen Wirtschaft sind, bleibt das Wirtschaftsressort im Wort und lässt die Förderungstöpfe unangetastet. Dasselbe gilt auch für regionale Maßnahmen, wie etwa die Nahversorgungsförderung und der Breitband-Ausbau, die gerade im Umfeld der Gemeindestrukturreform zusätzliche Impulse bringen sollen.
Sparen mit Köpfchen bei Clustern und Impulszentren
Intelligent gespart wird aber auch bei den steirischen Impulszentren: Sie werden innerhalb der SFG auf eigene finanzielle Beine gestellt und müssen künftig neue Vorhaben selbst finanzieren. Und auch in der Cluster-Landschaft zeigt das Wirtschaftsressort Tatkraft: Durch eine verbreiterte Trägerschaft und mehr Beteiligung aus den Unternehmen wird jährlich eine Million Euro an Landesmitteln eingespart.
Die „2020-Ziele"
„Auch wenn wir um 20 Prozent schlanker geworden sind: Die Service-Qualität bei der SFG wird darunter nicht leiden. Ganz im Gegenteil: Bis 2020 wollen wir mit den steirischen Unternehmen 20 überregional sichtbare Projekte ins Rollen bringen," verspricht SFG-Geschäftsführer Burghard Kaltenbeck.