Offizielle Eröffnung des neuen Baxter Plasmazentrums Graz

Graz, 12. September 2014 - Das neue Baxter Plasmazentrum Graz, das heute offiziell eröffnet wurde, ist eines der modernsten und größten Plasmazentren Europas. Es umfasst insgesamt 1.052 Quadratmeter und ist für 45 Spenderbetten konzipiert.
„Baxter leistet mit seinem Plasmazentrum in Graz seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Die Humantechnologie ist ein wesentliches Stärkefeld der steirischen Wirtschaft mit mehr als 10.000 Beschäftigten in rund 100 Unternehmen. Die Eröffnung des neuen Plasmazentrums ist ein wichtiges Bekenntnis von Baxter zum Wirtschaftsstandort, durch das qualifizierte Arbeitsplätze in der Steiermark langfristig abgesichert werden", so Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann bei der Eröffnung.
Neben der Bedeutung in der Aufbringung von Plasma zur Herstellung von Plasmapräparaten ist das Baxter Plasmazentrum Graz auch ein wichtiger Faktor der lokalen Wirtschaft. Über Spenderentschädigungen und Gehaltszahlungen für die rund 50 Mitarbeiter trägt das Plasmazentrum etwa 2,5 Millionen Euro pro Jahr zur Wirtschaftskraft von Graz bei."
Pro Tag können im neuen Plasmazentrum bis zu 400 Plasmaspender nach den neuesten technischen Standards betreut werden, berichtet Mag. Christian Scherr, Manager Plasma Operations Austria, Baxter: „Die prominente Lage beim Grazer Hauptbahnhof bietet sich an, um eine große Zahl potenzieller Spender anzusprechen, die mit ihrer Plasmaspende all jenen Menschen helfen möchten, für die aus Blutplasma hergestellte Medikamente oft lebenswichtig sind."
„Ohne Plasmaspender würden viele von uns nicht mehr leben", sagt Karin Modl, Patientin und Empfängerin von Blutplasma-Medikamenten, Obfrau von ÖSPID (Österreichische Selbsthilfegruppe für primäre Immundefekte; www.oespid.org) und Pro RARE AUSTRIA. „Bei mir dauerte früher eine Erkältung acht bis zehn Wochen, und die Symptome waren viel schwerer als bei anderen. Schon in der ersten Volksschulklasse verbrachte ich ein halbes Jahr im Spital." Karin Modl hat einen angeborenen Immundefekt: Ihr fehlen Immunglobuline, die eingedrungene Krankheitserreger bekämpfen. Erst als sie 38 Jahren alt war, wurde die richtige Diagnose gestellt. Seither injiziert sie sich spezielle Immunglobuline, die nur aus menschlichem Plasma gewonnen werden können. „Ich brauche zwei Fläschchen pro Woche, dafür werden 36 bis 40 Plasmaspenden benötigt", berichtet sie. „Seit ich sie bekomme, kann ich ein normales Leben führen."
Unser Blut besteht zu 40 Prozent aus Blutzellen und zu 60 Prozent aus der Blutflüssigkeit, dem Blutplasma. Immer mehr Menschen brauchen im Laufe Ihres Lebens Medikamente, die aus gespendetem humanem Blutplasma hergestellt werden. „Fehlen bei einem Menschen bestimmte Plasmaproteine, etwa durch einen erblichen Defekt, kann das zu schweren Krankheiten führen, zum Beispiel bei Menschen mit Blutgerinnungsstörungen oder mit einem angeborenen Immundefekt", sagt Dr. Matthias Gessner, Director Plasma Sourcing Europe, Baxter. „Ihr Wohlergehen und manchmal auch ihr Leben hängen davon ab, dass sie die fehlenden Plasmaproteine, die ihr Körper nicht bilden kann, in der Form von Plasmapräparaten zugeführt bekommen." Damit zum Beispiel ein Hämophilie-Patient ein Jahr behandelt werden, sind bis zu 1.200 Plasmaspenden erforderlich.
Über genetisch bedingten Krankheiten hinaus werden Plasmapräparate auch in vielen anderen Fällen eingesetzt, zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen, Verbrennungen, Schock, schweren Verletzungen, Operationen, Rhesus-Inkompatibilität, Organtransplantationen, HIV in der Pädiatrie, Herz-Lungen-Problemen, Hepatitis, Leberkrankheiten oder Bissverletzungen von Tieren.
„Im Baxter Plasmazentrum Graz wurde 2013 von Plasmaspendern mehr als 50.000 Spenden geleistet und damit einen bedeutender Beitrag zur Versorgung der Patienten geleistet", so Mag. Scherr. „Bei jeder Sitzung werden einem Spender bis zu 700 Milliliter Plasma entnommen. Die Spender erhalten eine Aufwandsentschädigung und profitieren von engmaschiger medizinischer Betreuung."