Die steirische Innovationsleistung von Forst, Holz und Papier auf dem Prüfstand

Graz, am 05.06.2014. Die steirische Innovationslandkarte für Forst, Holz und Papier wurde kürzlich vom Holzcluster Steiermark an Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann übergeben. Sie zeigt, dass Forschung und Entwicklung im Österreichvergleich besonders in den steirischen Betrieben gelebt wird. Und verschweigt unterdessen nicht, dass es immer noch Luft nach oben gibt.
2011 zählten die steirischen Forst-, Holz- und Papierbetriebe 167 F&E-Arbeitsplätze, zwei Jahre zuvor waren es noch um 40% weniger. Mit der Hälfte der Beschäftigten gilt die Zellstoff- und Papierindustrie als innovationsfreudigster Sektor.
Das steirische Spitzenfeld im F&E-Investitionsvolumen besetzte unangefochten der Automobil-, Maschinen- und Metallsektor. Tendenz steigend heißt es jedenfalls bei den steirischen Forst-, Holz- und Papierbetrieben, denn ihre Ausgaben sind gegenüber 2009 um 137% gestiegen. 2011 investierten diese Unternehmen 16,4 Million Euro in Forschung und Entwicklung und verbuchten damit rund ein Drittel der Österreich weiten Gesamtaufwendungen von Forst, Holz und Papier für sich, 2007 waren es noch 10%. In Quoten gesprochen: 0,7% machten in der Steiermark die F&E-Ausgaben am Gesamtumsatz aus, über ganz Österreich gespannt liegen sie bei 0,35%. Die Innovationslandkarte bildet auch eine Messgröße bei der Finanzierung der F&E-Vorhaben ab. Der Blick über alle Sparten der steirischen Wirtschaft zeigt, dass die Hälfte der F&E-Gesamtaufwendungen aus den Unternehmen gedeckt wird. Der Eigenfinanzierungsanteil der Forst-, Holz- und Papierunternehmen liegt mit 97% bedeutend höher. Damit ist die Finanzierung über Bund, Länder oder über das Ausland samt der Europäischen Union (noch) wenig gebräuchlich.
„Die Unternehmen aus der Holzwirtschaft tragen wesentlich dazu bei, dass die Steiermark zu den innovativsten Regionen in Europa zählt", zeigt sich Landesrat Dr. Christian Buchmann über die Zahlen erfreut und fährt fort, dass „mit der Innovationslandkarte das bestehende Potenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Holzwirtschaft noch besser genutzt werden kann."
Man will aber vor diesen Zahlen nicht Halt machen. „Die laufende Messung der F&E-Aktivitäten der heimischen Forst-, Holz- und Papierbetriebe ist unser Auftrag", so der Geschäftsführer DI (FH) Pretterhofer. Der Holzcluster Steiermark arbeitet indes weiter an seiner Rolle als Innovationstreiber, um den rund 150 Clusterbetrieben F&E als eine unverzichtbare Chance für einen langfristigen Wettbewerbsvorteil sichtbar, aber auch greifbar zu machen. Der Aufsichtsratsvorsitzender des Holzcluster Steiermark, DI Heinz Gach weiß, dass „nachweislich mehr als zwei Drittel des Wirtschaftswachstums aus Innovation generiert werden" und sieht hier den entscheidenden Hebel für die Zukunft.
Neben gezielter Sensibilisierungsarbeit über Veranstaltungen, Partnergespräche und Clustermedien wird die Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen weiter intensiviert und der Zugang der Clusterbetriebe erleichtert. Wie etwa derzeit in einer Studie über das Branchenimage mit dem Campus 02 oder in der Erarbeitung von Einsatzgebieten von Holz in der Automobilindustrie zusammen mit dem AC Styria und der Universität für Bodenkultur. Gegenstand internationaler Projekte, wie Focus, Smart Log Chain oder RERAM, sind Rohstoffversorgung und Ressourceneffizienz mit Projektpartnern aus Wirtschaft und Wissenschaft.