„Smarte Städte - smarte Mobilität“: Wie sieht der Weg in die Zukunft aus?


Graz, 31. Jänner 2013 - E-Mobilität zum Angreifen: Die vierte „e-mobility-conference", die unter dem Motto „smarte Städte - smarte Mobilität" steht, findet am 30. und 31. Jänner 2013 in Graz statt. Einen Tag vor der conference tagte das „Green Energy Commitee" des Club de Strasbourg, dessen Vorsitz Graz momentan inne hat. Diese Vereinigung widmet sich der internationalen Vernetzung von Städten.
In den letzten Jahren hat sich die Veranstaltung zu einem Treffpunkt für Experten und Interessierte am Thema entwickelt und ist zu einem Fixtermin für viele Entwickler, Unternehmen und Entscheidungsträger geworden. Die Themen, denen sich die Conference widmet, sind auch 2013 wieder ein Querschnitt durch die technologischen und wirtschaftlich wichtigsten Materien, die bei der Weiterentwicklung und der Markteinführung neuer Technologien Relevanz aufweisen. Im vierten Jahr der e-mobility-conference sind abermals mehr Referenten und mehr Anmeldungen von Besuchern zu vermelden. Es wird klar: die Positionierung der Stadt Graz als Kompetenzzentrum in Sachen Elektromobilität ist gelungen. Die e-mobility Graz GmbH, bestehend aus den drei Gesellschaftern Energie Steiermark, Energie Graz und Holding Graz, ist 2013 Mitveranstalter der internationalen e-mobility-conference in der Stadthalle in Graz.
DI Niki Berlakovich, Umweltminister: „Wir wollen Mobilität keinesfalls verbieten, sondern Alternativen aufzeigen. Elektromobilität ist eine Alternative, die den Klimasünder Verkehr einbremsen kann. Die Bundesregierung hat daher den Masterplan Elektromobilität erarbeitet. In Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Forschung wird so die breite Markteinführung von attraktiven, leistbaren E-Fahrzeugen vorangetrieben. Ziel ist, dass bis 2020 rund 250.000 E-Fahrzeuge auf Österreichs Straßen unterwegs sind - hier stehen wir erst am Beginn einer erfolgreichen Entwicklung". Das Lebensministerium forciert die Elektromobilität mit erneuerbaren Energien: „Wir unterstützen bereits 8 Modellregionen für E-Mobilität mit insgesamt 17,8 Millionen Euro und fördern mit dem Aktionsprogramm klima:aktiv mobil die Umstellung von Fahrzeugflotten auf alternative Antriebe in Betrieben, Gemeinden und Regionen mit rund 8,6 Millionen Euro. Diese Investitionen sorgen nicht nur für ressourcen- und umweltschonende Mobilität, sondern schaffen und sichern wichtige Green Jobs, helfen dem Wirtschaftsstandort und bringen uns der Energieautarkie einen großen Schritt näher. Kein Lärm, keine Emissionen, weniger Energieverbrauch - die Mobilität der Zukunft kommt aus der Steckdose", betont Berlakovich.
Siegfried Schrittwieser, Landeshauptmann Stellvertreter, Steiermark: Der für Erneuerbare Energien und Klimaschutz zuständige Landesrat Siegfried Schrittwieser zog Bilanz über die Impulsförderung des Landes zum Ankauf von neuen, rein elektrisch betriebenen PKW, die mit Ende des Vorjahres abgelaufen ist. „Mit dieser Förderung wollten wir einen Anreiz schaffen, einen mit herkömmlichen Treibstoffen betriebenen PKW gegen ein Elektro-Auto auszutauschen", so Schrittwieser. Insgesamt wurden 95 Förderanträge eingereicht, wovon 40 Anträge bereits positiv abgeschlossen wurden. Für 49 weitere Anträge liegen seitens des Landes Förderungszusagen vor, jedoch müssen noch fehlende Unterlagen von den Förderungswerbern nachgereicht werden. Für diese Impulsförderung, bei der 20 Prozent der Anschaffungskosten bis zu einem Höchstbetrag von 5.000 Euro gefördert wurden, wendet das Land rund 350.000 Euro auf. Resümierend stellt Schrittwieser fest, dass das Interesse der Bevölkerung an E-Fahrzeugen auf jeden Fall größer geworden ist."
Dr. Christian Buchmann, Landesrat für Wirtschaft, Europa und Kultur, Steiermark: „Die Zukunft der Mobilität ist eines von drei Leitthemen in der Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020. Die Steiermark ist mit dem Kompetenzzentrum ‚Virtual Vehicle‘ europaweit führend bei Forschung und Entwicklung, wir haben mit dem Mobilitätscluster ACstyria und seinen 180 Mitgliedsbetrieben aber auch im Bereich der Produktion das entsprechende Know-How. Damit ist der Mobilitätsbereich ein wesentlicher Motor für die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Steiermark."
Mag. Siegfried Nagl, Bürgermeister der Stadt Graz: „Der Begriff „Mobilität" bedeutet heute weit mehr als bloß die Bewegung von einem Punkt zum anderen, Mobilität ist zu einem Generalthema geworden, das in weitreichende Bereiche unseres Lebens hineinspielt. Wenn wir heute von Klimaschutz und der steigenden Belastung der Atemluft durch Feinstaub und CO2 in den Städten sprechen, dann ist der Bereich der Mobilität ein zentrales Element der Gedanken und Handlungen. Die e-mobility austria conference und die an den Kongress angehängte expo widmen sich genau dieser Neudefinition des Begriffes. Um wirklich klimaneutral zu leben und die Lebensqualität in urbanen Räumen nachhaltig zu steigern, müssen die Gedanken, Pläne und Vorhaben viel weiter schweifen dürfen. Ein generelles Neudenken der urbanen Räume muss geschehen. Der Zugang „smarte Städte - smarte Mobilität", der auch zugleich das Leitthema der e-mobility austria conference 2013 ist, hat unter anderem die Reduktion der Nutzung fossiler Energien und die Reduktion des Energiebedarfes im Allgemeinen im Fokus. Nicht nur die Bewegung einzelner Individuen, sondern die Mobilität einer ganzen Stadt wird von der conference beleuchtet."
VD Dipl.-Ing. Wolfgang Malik, Holding-Graz: „Ziel auch dieser conference ist es, dem internationalen Anspruch auf die Entwicklung und Implementierung umweltfreundlicher Antriebs- und Energiekonzepte gerecht zu werden. Die Holding Graz nimmt bereits seit einiger Zeit in den Bereichen E-Mobilität und alternativer Antriebstechnologien eine Vorreiterrolle im regionalen Markt ein. So wird der Holding-eigene Fuhrpark zunehmend auf E-Fahrzeuge umgestellt und ist die e-mobility Graz GmbH als Betreiberin des Projekts ,Graz Bike' initiativ, das u. a. über 200 Leihräder an 13 Standorten in Graz zur Verfügung stellt. Testbetriebe von Hybrid- und Elektrobussen, die aus den eigenen Fotovoltaik-Anlagen gespeist werden, bringen zusätzlich wertvolle Erfahrungen. Für Graz als Modellregion für Elektromobilität entwickelt die Holding Graz mit ihren Graz Linien laufend neue Kombinationspakete für öffentlichen Verkehr und Elektromobilität. Jüngstes Beispiel: die attraktiven Jobtickets für Unternehmen und deren MitarbeiterInnen. Graz wird zu Recht als Österreichs Kompetenzzentrum für (Elektro-)Mobilität gesehen. Dabei hat die Modellregion für Elektromobilität „Großraum Graz" ebenso wie weitere Modellregionen in Österreich einen wichtigen Beitrag für die Verbreitung der E-Mobilität in Österreich geliefert. Sie wurden initiiert, um die am Markt befindlichen Technologien (E-Fahrzeuge, E-Ladeinfrastruktur, etc.) mittels Geschäfts- und Nutzungsmodellen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Es hat sich gezeigt, dass E-Mobilität technisch grundsätzlich funktioniert und im Alltag eingesetzt werden kann. Die zahlreichen Aktivitäten in den Modellregionen haben zu einer erhöhten Bewusstseinsbildung für klimafreundliche Mobilität beigetragen und wichtige Erkenntnisse
für eine breite Markteinführung gebracht."
DI Robert Schaffernak, Magna Steyr Battery Systems: „Zahlreiche Marktstudien prognostizieren, dass im Jahr 2020 von 100 Millionen Fahrzeugen rund 5 Prozent auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge entfallen werden. Auch die Analysen der Automobilhersteller weisen in diese Richtung. Deren Modellplanungen und mittel- bis langfristige Strategien werden immer konkreter: Auch wenn sich heute die Erwartungshaltung an einen schnellen Aufbau des neuen Segments „Hybrid- und Elektrofahrzeuge" relativiert hat, so wird doch deutlich, dass an alternativen Antrieben kein Weg vorbeiführt. Alle Prognosen deuten auf eine starke Zunahme von Hybridfahrzeugen; vor allem der Plug-in-Hybrid tritt, zu Lasten des reinen Elektrofahrzeuges, stark in den Vordergrund. Das wirkt sich auch auf den Einsatz der wichtigsten Komponente in dieser jungen Technologie aus - der Lithium-Ionen-Batterie. Diese Batterietechnologie wird künftig nicht nur in den heute schon bekannten Hybrid- und Elektrofahrzeuganwendungen zum Einsatz kommen, sondern möglicherweise auch die traditionelle Starterbatterie verdrängen. Magna Steyr Battery Systems hat sich deshalb das ambitionierte Ziel gesetzt, die größtmögliche Bandbreite an Produktapplikationen für Lithium-Ionen-Batterien bestmöglich zu realisieren - von 12-Volt-Systemen bis hin zu Energiebatterien für reine Elektrofahrzeuge. Die Fahrzeugpalette reicht von Personenkraftwagen über Nutzfahrzeuge bis hin zu anderen Mobilitätsanwendungen. Um das Kompetenzfeld der Lithium-Ionen-Batteriesysteme noch stärker auszubauen, hat sich Magna entschlossen, die Batterieentwicklung und -produktion an einen neuen Standort in der Nähe von Graz zu verlegen. Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden hier an dieser Zukunftstechnologie arbeiten. Die Batterie ist heute nach wie vor ein Kostentreiber für neue Antriebsformen. Magna arbeitet mit Hochdruck daran, die Entstehungskosten zu reduzieren, um mobile Alternativen für den Endkunden noch interessanter zu machen."