Beschäftigungsrekord verschärft den Wettbewerb um die besten Köpfe

Im Rahmen einer von Buchmann in Auftrag gegebenen Umfrage wurden die Personalverantwortlichen von 100 großen steirischen Arbeitgeber-Betrieben aus Industrie, Gewerbe und Handel über ihre aktuelle Einschätzung des Arbeitsmarktes und die Personal-Entwicklung im kommenden halben Jahr befragt. Die Interviews liefern eine Reihe von Informationen über die Bedürfnisse der Betriebe.
Landesrat Buchmann sieht in der erstmals durchgeführten Untersuchung eine wichtige Orientierungshilfe: „Der Standortwettbewerb wird zunehmend zu einem Wettbewerb um die besten Fachkräfte, das bestätigen die Ergebnisse der Umfrage eindrucksvoll. Aus diesem Grund sind die Themen Bildung und Qualifizierung wesentliche Schwerpunkte in der Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020 und werden es auch in den kommenden Jahren bleiben. Wachstum durch Innovation setzt die Verfügbarkeit und den Einsatz von hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern voraus."
60 Prozent der Betriebe zahlen über dem Kollektivvertrag
High-Tech-Unternehmen stehen laut Umfrage genauso wie die meisten Produktions- und Dienstleistungsbranchen im harten Wettbewerb um die besten Köpfe. Für mehr als zwei Drittel der befragten Betriebe ist die Suche nach geeigneten Mitarbeitern in den letzten Jahren schwieriger geworden. Die Verschärfung des Wettbewerbs um die besten Köpfe hat unter anderem zur Bereitschaft geführt, bei entsprechender Qualifikation mehr als den kollektivvertraglichen Mindestlohn zu bezahlen. Dies tun bereits rund 60 Prozent der befragten Unternehmen.
Techniker und Handwerker am meisten gesucht
Die größten Defizite am Arbeitsmarkt sehen die Personalverantwortlichen der Top-Arbeitgeber bei Technikern, Handwerkern und Fachkräften für Produktion und Montage. „Um bei der Jugend das Interesse an technologieorientierten Branchen zu fördern, veranstaltet das Wirtschaftsressort seit 2009 die Take-Tech-Woche, um Schüler für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. 2011 haben mehr als 2.300 Schüler rund 100 verschiedene steirische Unternehmen besucht", betont Buchmann. Heuer findet die Take-Tech-Woche zwischen 19. und 23. November statt.
Fachkräfte-Engpass - jetzt ist das Bildungssystem gefordert
92 Prozent der befragten Arbeitgeber-Betriebe halten Änderungen im Bildungssystem für notwendig, um dem Mangel an qualifizierten Fachkräften entgegenzuwirken und machen auch konkrete Vorschläge. Die meistgenannten Forderungen sind eine frühere Vernetzung von Bildungseinrichtungen und Unternehmen sowie mehr Leistungsorientierung und Talenteförderung in der Ausbildung. „Ich habe in der Vergangenheit von der Bundesregierung bereits mehrfach eine Bildungsreform im Sinne der Wirtschaft gefordert. Dazu gehört neben der Einführung von Studiengebühren auch eine gemeinsame Schule der zehn- bis 14-Jährigen mit innerer Leistungsdifferenzierung. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass diese Forderung aktueller denn je ist. Nur wenn die Bildungsministerin in diesem Bereich endlich handelt, kann künftig die Nachfrage nach exzellent qualifizierten Kräften gedeckt werden", so Buchmann.
Die vollständigen Ergebnisse finden Sie hier.