Erfolgreiche Betriebsübergaben sichern Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den Regionen
Erfolgsbilanz für Nachfolgeinitiative „Follow me“
Graz/Fehring, 11. Juli 2012 - Allein im vergangenen Jahr 2011 konnten über die Betriebsnachfolge-Initiative „Follow me" wieder 896 steirische Betriebe erfolgreich an Nachfolger übergeben werden. Damit sind seit dem Projektstart 2007 rund 5000 Betriebsübergaben in der Steiermark über die Bühne gegangen.
„Damit liegt für

Betriebsübergaben sichern Arbeitsplätze
Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann: „Durch jede erfolgreiche Betriebsübergabe bleibt Wertschöpfung in der Region und dadurch können wichtige Arbeitsplätze langfristig abgesichert werden." Außerdem bleibt wichtiges Know-how im Land und wertvolle Aufbauarbeit von etablierten Betrieben geht nicht verloren. Fakt ist, dass für den Wirtschaftsstandort Steiermark Betriebsübergaben immer wichtiger werden: Deshalb hat Landesrat Buchmann die Initiative „Follow me" als wichtige Säule in der „Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020 - Wachstum durch Innovation" verankert. Ein wesentliches Ziel der Strategie ist es, innovative Unternehmen mit Wachstumspotenzial zu unterstützen. „Follow me" leistet dafür einen wichtigen Beitrag. „Die Übernahme eines bestehenden Unternehmens ist eine spannende berufliche Option, weil ein bestehender Kundenstamm und erfahrene Mitarbeiter den Start in die Selbständigkeit erleichtern. Auf der anderen Seite bringt der Nachfolger neue Ideen in den Betrieb ein. Diese Verknüpfung von Tradition und Innovation führt oft zu neuen Wachstumschancen für das Unternehmen", erläutert Buchmann.
Tourismus- und Freizeitbetriebe am stärksten gefragt
Ein Blick auf die Übergaben zeigt (siehe Datenblatt im Anhang), dass im Bereich Tourismus und Freizeitwirtschaft die Nachfolger am stärksten gefragt sind. Von insgesamt 896 Übernahmen in der Steiermark im Jahr 2011 entfielen auf die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft 329. 225 werden für die Sparte Gewerbe und Handwerk verbucht, gefolgt vom Handel.
Vorbereitung ist das Um und Auf: „Es ist entscheidend, dass sowohl der Übergeber als auch der Nachfolger gut vorbereitet in die Betriebsübergabe gehen. Dank der kompetenten Beratung des ,Follow-me‘-Teams konnten seit 2007 fast 5000 Betriebe in der Steiermark erfolgreich übergeben werden", fasst Buchmann zusammen.
„Wesentlich zum ,Follow me‘-Erfolg beigetragen hat auch die aktiv gemanagte steirische Nachfolgebörse, die seit 2007 österreichische Spitzenreiterin bei Nachfolgeanfragen und -angeboten ist", weiß Stangl. 2011 gab es 363 Neuregistrierungen in der Nachfolgebörse. „Österreichweit gibt es damit keine vergleichbare Initiative. Bei der Anzahl der nachfolgesuchenden Übergebenden und unternehmenssuchenden Nachfolgenden ist die Steiermark klar auf Platz 1 im Bundesländervergleich", hebt Stangl hervor. „Die meisten Unternehmer übergeben bzw. übernehmen nur ein Mal in ihrem Leben - hierbei sind rechtzeitige Planung und die Inanspruchnahme von externer Unterstützung unerlässlich."
Neben dem aktiven Management der Nachfolgebörse zählen auch Finanzierungs- und betriebswirtschaftliche Beratungen, Seminare und Coachings zu den Leistungen, die Übergeber und Übernehmer bei „Follow me" in Anspruch nehmen können. „Wir helfen aktiv bei den Details der Übernahme. So können sich die Unternehmer auf das Wesentliche konzentrieren", beschreibt der WK-Obmann das Leistungsspektrum. Gefördert wird die Initiative von der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) aus Mitteln des Wirtschaftsressorts und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Begleitet wird die Initiative durch namhafte Projektpartner: Steiermärkische Sparkasse, Notariatskammer für Steiermark, Kammer der Wirtschaftstreuhänder und Fachgruppe der Ingenieurbüros.
GO!GründerCenter der Steiermärkischen Sparkasse Partner bei Betriebsübergaben
Jedem Unternehmer, der an eine Übergabe denkt, steht eine Reihe von jungen, gut ausgebildeten Personen gegenüber, die eine Selbständigkeit anstreben. Da immer weniger Betriebe innerhalb des Familienverbandes übergeben und weiter geführt werden, rückt die Übernahme eines Betriebes immer stärker auch bei Jungunternehmern in den Fokus. Grund für die Steiermärkische Sparkasse, das Projekt „Follow me" zu unterstützen, ist ihr Anliegen als Regionalbank heimische Unternehmen zu erhalten. „Viele Unternehmer scheuen vor Investitionen zurück, solange die Nachfolge nicht geklärt ist. Je länger dieser Zustand dauert, desto mehr Potenzial wird vergeudet", stellt betont Fanz Kerber, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter der Steiermärkischen Sparkasse, klar. „Dabei ist eine Betriebsübernahme oftmals sinnvoller als eine Neugründung, da gut eingearbeitete Mitarbeiter, ein bewährtes Geschäftsmodell und ein bereits bestehender Kundenstock in den meisten Fällen vorhanden sind."
Das GO!GründerCenter der Steiermärkischen Sparkasse begleitet und berät Betriebsnachfolger und Betriebsübergeber dabei, Firmen geregelt zu übernehmen bzw. zu übergeben. Beim Erstellen eines Business- bzw. Finanzierungsplanes steht das GO!GründerCenter beratend zur Seite und hilft beim Klären der Übernahme von Abfertigungsverpflichtungen, bietet kompetentes Finanz-Know-how sowie Förderberatungen.
Best-Practice-Beispiel
Unternehmensnachfolge sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region. Die Bäckerei-Konditorei Winkler ist ein leuchtendes Beispiel für den Generationenwechsel innerhalb der Familie und gleichzeitig auch einer der Anwärter auf den „Follow me"-Award 2012.
Übergeber ist Helmut Franz Winkler, der den Familienbetrieb von Juli 1981 bis Ende 2011 weitergeführt hat. Mit Jahresbeginn wurde die Bäckerei-Konditorei, die im Juni 1900 von Hans Winkler gegründet wurde und seit über 100 Jahren am Hauptplatz in Fehring ihre Türen offen hält, an Tochter Ursula Winkler übergeben. „Damit ist nun die fünfte Generation am Werken", freut sich Regionalstellenobmann Stangl. Schon während ihrer Schulzeit arbeitete Ursula Winkler aktiv im Betrieb ihres Vaters Helmut Franz mit. Nach dem Besuch der fünfjährigen HAK Feldbach legte sie ihre Matura ab und absolvierte im Anschluss zwei Lehren - die des Konditors und des Bäckers. 2003 folgten die Meisterprüfungen. Jetzt führt sie den elterlichen Betrieb mit 15 Mitarbeitern. Die bereits traditionelle Lehrlingsausbildung wird sie weiter pflegen.
„Die Übernahme des Familienbetriebes wurde langfristig vorbereitet", weiß Stangl und fasst zusammen: „15 Jahre Erfahrung konnte Ursula Winkler im heute eigenen Betrieb sammeln. Im Sommer 2011 wurde bereits mit der Wirtschaftskammer-Regionalstelle Südost Feldbach-Fürstenfeld zur Übergabe-Abklärung Kontakt aufgenommen. Von Sommer 2011 bis Dezember 2011 gab es Vorbereitungsgespräche zu den Inhalten Sozialversicherung Übergeber/ Übernehmerin, Gewerberecht Bäcker, Konditor, Handel und Gastgewerbe, Fördermöglichkeiten, Betriebsanlagenrecht, Lehrausbildung und Behördenverfahren. Mit eingebunden waren auch als Follow-me-Partner die Notarpartnerschaft Künzel-Painsipp und die Wirtschaftstreuhand Steuerberatung Fuchs in Feldbach."