Steirischer Autocluster setzt auf Synergien zwischen Straße, Schiene und Luft
Clean Mobility: Technologievorsprung sichern
23.09.2011 - Die Beschäftigungslage in der steirischen Automobilindustrie verzeichnet seit Beginn 2010 einen deutlichen Aufschwung. Das spiegelt sich auch in den Leitbetrieben wieder: Der Engi-neering-Bereich von Magna Steyr ist voll ausgelastet und die AVL arbeitet gemeinsam mit der TU Graz an einem Batterie Testzentrum für rund 3,5 Mio. Euro. Der steirische Autocluster als treibender Motor der Automobilindustrie baut den Technologievorsprung der Steiermark wei-ter aus und setzt in Forschung und Entwicklung auf eine Win-Win-Situation zwischen Straße, Schiene und Luft.
Die Automobilindustrie in der Steiermark hat die Wirtschaftskrise wesentlich schneller überwunden als erwartet. Aktuell befinden sich 16 Investitionsprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 250 Mio. Euro in der „Pipeline" der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG), sechs davon sind mit rund 100 Mio. Euro dem Leitthema Automotive/Mobilität zuzuordnen. „In Summe werden dadurch in der Steiermark 3000 Arbeitsplätze abgesichert und rund 700 neu geschaffen. Davon entfallen mehr als 50 Prozent auf das Leitthema Mobilität. Für die neue Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020 bedeutet das, dass wir mit der Mobilität als eines von drei Leitthemen den Puls der Zeit getroffen haben", sagt LR Dr. Christian Buchmann im Rahmen einer Pressekonferenz des ACstyria.
Zukünftige strategische Ausrichtung des Autocluster
Die Strategie des steirischen Autocluster „Green Cars - Clean Mobility" ist eng abgestimmt mit der Wirtschaftsstrategie 2020 und umfasst drei Schwerpunkte: ECO-Powertrains, ECO-Materials und ECO-Design & Smart Production. Intelligente, elektrifizierte Antriebe, Bauteile und Komponenten aus ökologischen und ressourcenschonenden Materialen spielen eine wesentliche Rolle in der zukünftigen Arbeit des ACstyria. Ebenso die Technologie für eine kosteneffiziente Produktion. Die Steiermark soll damit längerfristig als automotive Region positioniert werden, in der an innovativen Technologien und nachhaltigen Lösungen zur Reduktion der Umweltbelastung durch Mobilität gear-beitet wird.
Synergien für Forschung und Entwicklung nutzen
DI Franz Lückler, der mit 1. Oktober 2011 die Geschäftsführung des ACstyria übernimmt: „Mein konkretes Anliegen ist es, die traditionelle Stärke des Industrielandes Steiermark im Automobilsektor um die Chancen der Clean Mobility zu erweitern. Die Luftfahrt- und Bahnsystemtechnik soll dabei verstärkt in die Aktivitäten eingebunden werden, da viele Komponenten und Technologien aus dem Automotive-Bereich auch dort genutzt werden können." Die gegenseitige Win-Win-Situation zwischen Straße, Schiene und Luft soll Anreiz sein, sich vor allem im F&E-Bereich über die neuesten Erkenntnisse auszutauschen. Der ACstyria, gemeinsam mit seinen fünf Gesellschaftern AVL, Krenhof, Magna Steyr, SFG, TCM International und seinen 180 Partnerbetrieben, bietet die dafür nötige Plattform.
AVL und TU Graz arbeiten an Batterie Testzentrum
Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs von Fahrzeugen mit entsprechender Reichweite ist das zentrale Element im Schwerpunkt „ECO-Powertrains". Die Batterie als Energiespeicher benötigt in Zukunft intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, um die Anforderungen - insbesondere an die Lebensdauer - erfüllen zu können. AVL-Prokurist Prof. Dr. Josef Affenzeller: „An der TU Graz ist daher ein Christian-Doppler-Labor für die Modellierung der Lebensdauervorhersage vorgesehen. Zu-sätzlich soll ein Zentrum für das Testen von Batterien unter realen Betriebsbedingungen, auch unter Berücksichtigung von Erschütterungen, realisiert werden." Nach jetzigem Plan beträgt die Investition rund 3,5 Mio. Euro.
Engineering-Bereich von Magna Steyr voll ausgelastet
Magna Steyr verzeichnet derzeit steigende Produktionszahlen in der Auftragsfertigung und eine Vollauslastung im Engineering-Bereich. In diesem sind immerhin mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigt. „Standorte wie die Steiermark, die sich in einem harten globalen Wettbewerb befinden, können nur durch Innovation, Know-how und einem Kompetenzvorsprung im Bereich zukunftsträchtiger Technologien punkten", so Ing. Hubert Hödl, Vorstandsdirektor von Magna Steyr. Magna Steyr arbeitet deshalb intensiv an neuen Konzepten zu Antrieb (Batteriesysteme für Elektrofahrzeuge), Leichtbau und Allrad.
Kurzinformation ACstyria
Als erster österreichischer Autocluster zählt der ACstyria heute über 40.000 Mitarbeiter in über 180 Partnerbetrieben und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro. Die fünf Gesellschafter sind AVL, Krenhof, Magna Steyr, SFG und TCM International.