Innovation in turbulenten Zeiten

Facharbeitermangel - vor allem die Sparte der Dachdecker, Spengler und Bauwerksabdichter sah sich mit dieser Problematik konfrontiert. Daher beschlossen Landesinnungsmeister Gerhard Freisinger und Landesinnungsmeister Kommerzialrat Johann Zötsch im vergangenen Herbst den Start einer Ausbildungsoffensive.
Startschuss für den Umschulungskurs war Anfang Dezember. 15 angehende Facharbeiter, die Anfang Dezember beim AMS noch arbeitslos registriert waren, werden derzeit im AZ Ludersdorf ausgebildet und erhalten dort den „Feinschliff".
Das Hauptziel der Initiative „Auffangen von Früharbeitslosen aus der ersten Serie der Wirtschaftskrise" konnte somit vollends erreicht werden. Auch die Absicht, die angehenden Facharbeiter möglichst rasch wieder in den Markt einzugliedern ist geschafft. 60% der Kurteilnehmer konnten bereits an Unternehmen vermittelt werden.
„Wir schlagen damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens geben wir den durch die Finanzkrise Betroffenen die Möglichkeit zur Weiterbildung und bei entsprechender Qualifizierung einen raschen Wiedereinstieg ins Berufsleben, zweitens bekommen wir dadurch endlich die für die Branche so wichtigen Facharbeiter", freut sich Landesinnungsmeister Gerhard Freisinger über die erfolgreiche Ausbildungsinitiative.
Für Freisinger ist eines klar - die meisten Bauschäden beispielsweise an Flachdächern entstehen durch einen Mangel an qualifiziertem Personal. „Je besser die Qualifikation, desto geringer die Bauschäden und dafür wollen wir sorgen", so Freisinger. Da es im Abdichtergewerbe keinen Lehrberuf für die Ausbildung gibt, soll der AMS-Kurs gegensteuern.
Der Kurs dauert rund zwei Monate. Nach entsprechender Praxiszeit können die Kursteilnehmer von heute im nächsten Jahr die kommissionelle Prüfung zum Facharbeiter ablegen.
Neben dem AMS-Kurs für Arbeitslose gibt es aber auch noch die Qualifizierungsmaßnahme der Landesinnung. Wie hoch die Qualität dieses Kurses ist, zeigen bereits Anfragen von Firmen aus Wien, Niederösterreich, Salzburg oder Oberösterreich, von wo angehende Facharbeiter bereits zur Weiterbildung angemeldet wurden.
Der Bedarf ist also da. Um die Ausbildungsmaßnahme für Arbeitslose auszubauen bräuchte man allerdings die Hilfe des AMS.
Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann befürwortet diese Maßnahmen: „Gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten ist es wichtig, auf Qualifizierung zu setzen."
Daher unterstützt auch das Wirtschaftsressort des Landes Steiermark im Rahmen der „Qualifizierungsoffensive Bau" Höherqualifizierungen von Beschäftigten der Baubranche bzw. von Arbeitslosen mit Einstellungszusage, wobei die Förderung 50 % der Kurskosten beträgt. Damit will das Wirtschaftsressort zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und zur Sicherung der Arbeitsplätze beitragen.
Alle Informationen zu diesen Maßnahmen gibt es direkt beim AMS oder in der Wirtschaftskammer Steiermark, Landesinnung der Dachdecker.