Schumpeter zum 125. Geburtstag: Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutierten an der Uni Graz zum Thema Innovation

Anlässlich des 125. Geburtstags von Josef Alois Schumpeter, einem der bedeutendsten österreichischen Ökonomen, luden am 7.5.2008 das Graz Schumpeter Centre (GSC) der Karl-Franzens-Universität und das Wirtschaftsressort des Landes Steiermark in die Aula der Uni Graz. Unter dem Titel „Innovation serienmäßig", der auch das Motto der Wirtschaftsstrategie des Landes Steiermark ist, präsentierten Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft verschiedene Aspekte zum Thema.
Josef Alois Schumpeter lehrte von 1911 bis 1921 an der Karl-Franzens-Universität Graz. Nach seiner „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" (1911) ist Innovation die Durchsetzung einer technischen oder organisatorischen Neuerung und nicht alleine ihre Erfindung. Der „Innovator" ist für Schumpeter der/die UnternehmerIn, der/die auf der Suche nach neuen Aktionsfeldern den Prozess der schöpferischen Zerstörung antreibt.
„Erst wenn eine Erfindung am Markt angekommen ist, wird daraus eine Innovation", stellte der Dekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Graz, Univ.-Prof. Dr. Wolf Rauch die Überzeugung Schumpeters an den Beginn der Veranstaltung. Als Gäste begrüßte Rauch Wirtschafts- und Innovationslandesrat Dr. Christian Buchmann, Mag. Regina Friedrich, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Steiermark, Gemeinderat Mag. Klaus Fröhlich in Vertretung von Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl sowie Gastredner Univ.-Prof. Dr. Dietmar Harhoff von der Ludwig-Maximilians-Universität München.
„Mein Ziel ist es, die Steiermark zur Meisterin der am Markt umgesetzten Innovationen zu machen", hob Landesrat Buchmann, der Initiator dieser Veranstaltung, die erfolgreiche Entwicklung der Region als Wirtschaftsstandort hervor. Dies zeigten unter anderem insgesamt 22 Kompetenzzentren sowie eine F&E-Quote von 3,55 Prozent; die deutlich über den gesamtösterreichischen 2,63 Prozent und sogar über dem europäischen Ziel von 3 Prozent bis 2010 liegt.
Als Mastermind der Veranstaltung, hielt Univ.-Prof. Dr. Heinz D. Kurz, Leiter des GSC, einen lebendigen Impulsvortrag zum Thema „Innovationen und schöpferische Zerstörung - Schumpeter über die Haupttriebkräfte des wirtschaftlichen Wandels".
Als Hauptredner sprach Prof. Dietmar Harhoff über Forschungspolitik im Umbruch mit einem Blick auf die Ideen Schumpeters, den „Erzheiligen der Innovationsforschung", wie er ihn nannte, „der auch heute noch Einfluss auf die Wissenschaft hat."
Die Frage „Gibt es eine ideale Innovationspolitik für die Steiermark und wenn ja, welche?" stand im Mittelpunkt der abschließenden Podiumsdiskussion. Unter der Moderation von Prof. Kurz brachten Landesrat Buchmann, Prof. Harhoff, Univ.-Prof. Dr. Richard Sturn von der Uni Graz sowie die Unternehmer DI Dr. Michael Koncar, VTU, und DI Reinhard Hafellner, 4a technology GmbH Ideen und Anregungen aus unterschiedlichen Perspektiven ein.