Die Steiermark misst sich mit den Besten
Die drei wesentlichen Schwerpunkte der Delegationsreise vom 28. April bis 4. Mai 2007
organisiert vom ACstyria Autocluster waren:
- Automotive/Mobilität,
- Zero Emission/Energie und Umwelttechnik und
- Design
Kalifornien ist eine der erfolgreichsten Volkswirtschaften der Welt und gemessen am Bruttoregionalprodukt pro Kopf spielt die Steiermark in einer Liga. Ziel der Reise war, sich mit den Besten zu messen. Kalifornien ist top im Bereich der alternativen Antriebe, der erneuerbaren Energien und der Creative Industries, insbesondere des Automobildesigns. Die Steiermark verfolgt in diesen Bereichen ebenfalls eine offensive und innovative Wirtschaftsstrategie (ua. mit dem Autocluster, der Eco World Styria oder Graz als City of Design).
Für Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann ist auf dieser Reise der wesentlichste Eindruck, dass „I = E+U" (Innovation ist gleich Erfindung plus Umsetzung) in Kalifornien gelegt wird. Das Wichtigste in Kalifornien ist offensichtlich, Entwicklungen marktfähig zu machen und Beschäftigung zu schaffen. „Mit dem Blick über den Tellerrand erkennt man seine eigenen Stärken und Schwächen. Mit unserer Wirtschaftsstrategie setzen wir den Schwerpunkt Stärken zu stärken. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt auch für die steirischen Unternehmerinnen und Unternehmer die Brücke zu Gouverneur Arnold Schwarzenegger zu nutzen." Bei einem Termin mit David Crane, dem Wirtschaftsberater von Arnold Schwarzenegger, wurde diese Brücke, die von LH-Stv. Hermann Schützenhöfer und Buchmann vor zwei Monaten gebaut worden ist, wieder bestätigt: „Öffnet die Türen zur Steiermark, wir freuen uns über eure Ideen und wollen sie hier verwirklicht sehen", zitierte Crane das Credo von Schwarzenegger vor der steirischen Delegation nochmals.
„Für den Autocluster und besonders die Automotive Academy Styria konnten wertvolle Kontakt geknüpft werden. Mit Professor Fritz Prinz, Vorstand des Departments Mechanical Engineering der renommierten Stanford University, dem Chefdesigner von Mitsubishi North America, David O´Connell, und Stewart Reed, Vorstand des Transportation Design Department (Art Center College of Design) wurden drei hochrangige Impulsgeber nach Graz eingeladen", so der Geschäftsführer des ACstyria, Mag. Uwe Galler. Im Bereich der alternativen Antriebe und der Brennstoffzellentechnik konnte die Trechnologiestärke der Steiermark bestätigt werden. Auch dadurch, dass die Reise mit Firmenvertretern der Energie- und Umwelttechnik stattfand, ergaben sich zwischen den Delegationsteilnehmern einige interessante Kontakte, die in Österreich ihre Fortsetzung finden werden.
Zitate der Teilnehmer
Dirk Peter Claasen, Sascha Kühn (ALPPS Fuel Cell Systems)
Dirk-Peter Claasen: "Wir haben einen guten Einblick gewonnen, wie berühmte Universitäten ausgestattet sind. Das kann entmutigen oder anspornen. Was wir technologisch gesehen haben, hat nicht entmutigt."
Sascha Kühn: „Die Kombination der Businesskontakte und des Einblicks in Forschungsinstitutionen war wichtig. Wir haben neue potentielle Partner kennen gelernt, mit Mitbewerbern partnerschaftliche Gespräche geführt, konkrete Kontakte zu Lieferanten geschlossen und mögliche Kooperationen mit der Stanford University ausgelotet."
Helmut Oberguggenberger (arsenal research)
„Der Ruf des High-Tech-Landes Kalifornien spiegelt sich im Alltag nicht wieder, auch bei den Firmen nicht. Den lässigen Umgang mit Technik und die gute Vermarktung kann man sich allerdings abschauen. Ich habe den Eindruck, dass wir technologisch die Nase vorne haben."
Bernhard Puttinger (ECO WORLD STYRIA)
„Meine Erwartungen, vor allem die Exporttätigkeit steirischer Unternehmen zu unterstützen, wurden übererfüllt. Es ist gelungen, die Stärkefelder Biomasse und Solarthermie zu einem extrem günstigen Zeitpunkt darzulegen, da derzeit neue Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien in Kalifornien erarbeitet werden. Erste Indizien lassen hoffen, dass bis zu 180 Mio. Dollar in den nächsten Jahren für Solarthermie als Starthilfeförderung für Anlagen zur Verfügung gestellt werden. Österreich ist der größte Exporteur für Solarthermie, österreichische Unternehmen haben also beste Karten. Konkret haben wir mit dem SRI eine Zusammenarbeit in der Erfassung von erneuerbaren Energien vereinbart."
Michael Nöst (Efkon)
„Wichtig war einerseits die Erkenntnis des interdisziplinären Ansatzes der Forschung in Stanford beim Maschinenbau von Biomechanik bis zu Dünnschichtanwendungen zu sehen. Andererseits hat der Netzwerkcharakter der Delegationsreise bewirkt, dass ICS, VIF und Magna über eine Kooperation zur aktiven Fahrzeugsicherheit nachdenken."
Josef Mair (Heuberger Eloxal)
„Ich habe interessante Gespräche geführt und wichtige Kontakte geschlossen, die sogar eine Kooperation ergeben werden."
Demetrius Simitis (Internationalisierungscenter Steiermark)
„Die Delegationsreise stellt einen ersten Point of Contact dar. Die geschlossenen Kontakte werden auch steirischen Unternehmen zur Verfügung gestellt. Die Los Angeles County Economic Development Corporation (LAEDC) bietet eine ideale Kooperationsstelle für das ICS."
Johannes Binder (Josef BINDER Maschinenbau und Handelsgesellschaft)
„Ich habe die wichtige Erkenntnis gewonnen, dass Kalifornien nicht der erste Zielmarkt ist. Es war interessant, die Mentalität und die Aufbruchstimmung für erneuerbare Energie kennen zu lernen. Derzeit ist unser Zielmarkt der Norden der USA, langfristig haben aber die Staaten das gleichen Potential für Biomasse wie Europa".
Jost Bernasch (Kompetenzzentrum - Das Virtuelle Fahrzeug Forschungsgesellschaft - vif)
„Der Gesamteindruck über Technologie und Forschung beflügelt. Wir können uns mit unserem Technologie-Know-how sehen lassen. Im Bereich Simulation sind wir voraus. Die Professionalität mit der in Stanford Wissenschaft betrieben wird zeigt, dass man wesentliche Player durch exzellente Konzepte an einen Standort binden kann."
Markus Tomaschitz (MAGNA International)
„Die Reise zeigt, dass wir unsere Forschung im Bereich Umwelttechnologie, Fuel Cells und Brennstoffe weiter ausbauen müssen. Das Frank-Stronach-Institute ist am richtigen Weg."
Othmar Peier (MAGNA Steyr Fahrzeugtechnik)
„In Kalifornien erkennen auch öffentliche Stellen den Einsatz alternativer Energien als Notwendigkeit und lassen dies in Szenarien einfließen. Für Magna tun sich in den USA Geschäftsmöglichkeiten im Wasserstoffbereich und bei den Hybrid-Technologien auf. Gefreut habe ich mich, junge österreichische Unternehmer zu treffen, die in den USA ihren Weg gemacht haben."
Christopher Drexler (ÖVP-Landtagsklub)
„Für die Steiermark und die steirische Politik ist es wichtig, das Zeitfenster, in dem Arnold Schwarzenegger Gouverneur von Kalifornien ist, zu nutzen!"
Bernhard Paugger (Paugger)
„Meine Erwartungshaltung wurde erfüllt. Die USA sind anders, man muss in größeren Dimensionen denken. Unternehmerisch war das Netzwerken in der Gruppe sowie die Gespräche mit der Wirtschaftspolitik gewinnbringend."
Wolfgang Pust (Piwi Media)
„Teilweise wurden Relationen gleichgerückt. Hier in Kalifornien sind Eliteuniversitäten verwirklicht. Das Netzwerken in der Gruppe war wertvoll."
Christian Holter (S.O.L.I.D. Gesellschaft für Solarinstallation und Design)
„Die konkreten Akquisitionstermine in Stanford haben ergeben, dass die 80 Megawatt Kühlanlage dort durch eine solare Kühlanlage teilweise ergänzt werden soll. Ich führe fortgeschrittene Gespräche, Engineeringleistungen dafür erbringen zu können. Das persönliche Highlight war der Vortrag im Capitol in Sacramento vor den lokalen Entscheidungsträgern. Sie haben sich ganz konkret erkundigt, wie die Steiermark die Reduktion von Treibhausgasen fördert. Im Department for Water and Power in Los Angeles hatte ich ein strategisches Gespräch über die Zukunft von solarem Kühlen."
Wolfgang Filz (Spe Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft)
„Mir ist jetzt klar, warum Silicon Valley in Kalifornien ist und nicht in Lebring. Es wurde sichtbar, wie wichtig Leadership und Mut sowie klare Botschaften sind. Ich werde meine Kunden noch stärker ermutigen, Prioritäten zu setzen und klare Entscheidungen zu treffen."
Manfred Kainz (TCM International Tool Consulting & Management)
"Ich war schon immer interessiert auf den Spuren von Gerold Pankl zu wandeln und habe mich während seines Vortrages entschieden, in die USA zu gehen. Ich habe gesehen, dass das, was wir anbieten, hier fehlt."
Karl-Heinz Dernoscheg (Wirtschaftskammer Steiermark)
„Sehr interessante Kontakte zur Weiterverfolgung für den steirischen Außenhandel. Unterstützung für die Initiative „European Experts in Trade" des Gremiums, durch welche die steirischen und österreichischen Außenhändler als kompetente Partner und der Standort als Drehscheibe für Mitteleuropa promotet werden sollten. Konkretes Ergebnis im Bereich des Mangement-Know-how-Austausches durch „handshake" Vereinbarung mit dem St. Mary´s College zur Durchführung eines US-MBA Studiums in der Steiermark gemeinsam mit der IBSS (International Business School Styria)."